Verein der Freunde der

Heckeshorner Persönlichkeiten

Heckeshorn hat vom Tag seiner Gründung an eine Vielzahl profilierter Persönlichkeiten hervorgebracht, die eine spezifische medizinische, didaktische und zwischenmenschliche "Schule"-stiftende Kultur prägten.

Karl Auersbach (*7.5.1909 - †3.3.1963)

Mit seinen Schwerpunkten "wissenschaftliches Arbeiten", "demokratischen Strukturen" und berufpolitisches Engagement" definierte Auersbach wesentliche Eckpfeiler für sein Schaffen, die von seinen nicht minder innovativen und engagierten Nachfolgern in der Klinik aufgegriffen und weiterentwickelt wurden - bis in die Gegenwart.

Ärztlicher Direktor (1946-1963)
Jutta Mai (*12.1.1926 - †12.9.2001)

Jutta Mai war zusammen mit Hans-Jürgen Brandt die erklärte Seele und der Taktgeber der Heckeshorner Endoskopie. Sie war maßgeblich beteiligt an der Entwicklung der diagnostischen Thorakoskopie und zugleich eine geschickte, leidenschaftliche, überaus erfahrene und im besten Sinne "gewiefte" Klinikerin und Diagnostikerin.

Oberärztin Thoraxchirurgie bzw. Diagnostische Abteilung (1963-1990)
Hans-Jürgen Brandt (*7.10.1918 - †13.1.2003)

Hans-Jürgen Brandt kam als junger Arzt nach Heckeshorn und war bis zu seinem Ausscheiden einer der wesentlichen Gestalter der Klinik. Er gehörte zu den Initiatoren des Department-Systems in der Lungenklinik Heckeshorn und schuf mit der daraus resultierende Spezialisierung die Voraussetzung Heckeshorn zu einem über die Grenzen Berlins hinaus bekannten Zentrum für Pneumologie und Thoraxchirurgie zu machen.

Chefarzt der Diagnostischen Abteilung (1964-1983)
Karl Ludwig Radenbach (*28.5.1918 - †7.2.1986)

Karl Ludwig Radenbach war einer der führenden Tuberkuloseärzte und –forscher seiner Zeit. Er hat zudem die Klinik neu strukturiert, indem er das aus angloamerikanischen Ländern stammende Department-System einführte, das den engen interdisziplinären Austausch aller unter selbständiger Leitung stehenden Abteilungen der Klinik zum Ziel hatte und damals ein Novum in der ansonsten streng hierarchisch geprägten Krankenhausstruktur darstellte.

Ärztlicher Direktor (1964-1983)
Günter Freise

Günter Freise, der in der Chirurgie mit dem Schwerpunkt Urologie begonnen hatte, kam 1950 nach Heckeshorn, wo er die Lungenchirurgie maßgeblich ausbaute und prägte. 1956 führte Freise erstmals eine Segmentresektion durch. Günter Freise und der Oberarzt und spätere Leiter der Anästhesie-Abteilung Wilhelm Schüler bildeten ein eingespieltes, erfolgreiches Team.

Chefarzt der chirurgischen Abteilung (bis 1975)
Achim Gabler (†1984)

Gabler setzte Schwerpunkte in der Behandlung intrathorakaler Tumoren und erbrachte den Nachweis der Nützlichkeit der Operation des Bronchialkarzinoms mit mediastinalen Lymphknotenmetastasen. 1983 habilitierte er sich mit einer prospektiven Untersuchung über die offene Lungenbiopsie. Er führte die „Pneumologischen Streitgespräche“ ein, die ab 1992 gewissermaßen ihre Fortsetzung fanden in den „Thoraxchirurgischen Symposien“ von Prof. Dr. Dirk Kaiser.

Chefarzt der chirurgischen Abteilung (1976-1984)
Hans-Siegfried Otto (*22.2.1917 - †26.5.2004)

Ottos Schwerpunkte lagen in der Behandlung der Tuberkulose und der zystischen Fibrose, aber auch darüber hinaus befasste er sich in zahlreichen Vorträgen und ca. 40 Publikationen mit speziellen kardiologischen, pneumologischen und auch weiteren Themen aus dem Bereich der Kinderheilkunde. Durch seine vielfältigen Aktivitäten erwarb sich Otto einen ausgezeichneten Ruf und erwies sich als umfassend ausgebildeter Kinderarzt, der entscheidend dazu beitrug, dass das Spezialgebiet der pädiatrischen Pneumologie Anerkennung gefunden hat.

Leitung der pädiatrischen Pneumologie (1966-1982)
Ulrich Kuhl (*1940 - †2001)

1977 wurde Dr. Ulrich Kuhl von der Freien Universität kommend, zunächst Oberarzt und 1978 Chefarzt der Anästhesie. Zusammen mit Gabler und Allica führte er – damals eine Pioniertat – die präoperative Eigenblutentnahme ein, darüber hinaus die routinemäßige Doppellumenintubation zur getrennten Beatmung sowie die intraoperative Überwachung aller Vitalfunktionen einschließlich der Blutgaskontrollen. Kuhl galt als Pragmatiker, den nichts so leicht erschüttern konnte und der stets – nomen est omen – „cool“ blieb.

Chefarzt der Anästhesie (1978-2001)
Robert Loddenkemper

Die Schwerpunkte von Loddenkempers klinischen und wissenschaftlichen Betätigung lagen in der Onkologie (Bronchialkarzinom, Pleuramesotheliom) und der Endoskopie, insbesondere der Thoraskoskopie, sowie den Pleuraerkrankungen und den interstitiellen Lungenkrankheiten wie Sarkoidose, Histiocytosis X und IPF. Ein weiteres, auch wissenschaftliches Verdienst liegt auf dem Gebiet der Tuberkulosebekämpfung weltweit, der sich Loddenkemper als Generalsekretär des DZK (1996-2011) widmete, sowie der Tabakprävention in Deutschland, an deren Förderung und Institutionalisierung z.B. in Form des Aktionsbündnisses Nichtrauchen e.V. er maßgeblich beteiligt war.

Ärztlicher Direktor (1983-2005)
Dirk Kaiser

Die Klinik für Thoraxchirurgie stand von 1985 bis 2013 unter der Leitung von Dirk Kaiser, dem am 1. Mai 2013 Joachim Pfannschmidt nachfolgte, der zuvor an der Thoraxklinik des Universitätsklinikums Heidelberg tätig war. Die meisten Lungenkrebs-Operationen im Raum Berlin/Brandenburg werden in der Lungenklinik Heckeshorn vorgenommen. Die Letalitätsrate bei den OPs liegt bei 1,4 Prozent und weist damit im internationalen Vergleich eine der niedrigsten Todesraten auf. Weitere Spezialgebiete sind die Metastasenchirurgie mit dem Laser, die Behandlung des Pneumothorax und des Pleuraempyems.

Ärztlicher Direktor (2006-2013)
Torsten Bauer (Ärztlicher Direktor seit 2013)

Die Klinik für Pneumologie wird seit 2006 von Torsten Bauer geleitet. Zu ihr gehören das Zentrum für Schlaf- und Beatmungsmedizin (Weaning), eine Palliativstation, eine Anlaufstelle für stationäre und ambulante Versorgung von Patienten mit Tuberkulose und nicht-tuberkulösen Mykobakteriosen, eine zentrale Anlaufstelle für ambulante Patientinnen und Patienten sowie die bezirkliche Beratungsstelle für Patienten mit Tumoren der Atmungsorgane (Geschwulstberatung). Weitere Spezialgebiete sind die Infektiologie (mit eigenem Immunlabor) mit einem Schwerpunkt bei den Pneumonien und den Exazerbationen der COPD, die Allergologie, die Diagnostik und Therapie von Pleuraergüssen und Lungenfibrosen sowie seltenere Lungenerkrankungen wie die Sarkoidose oder die Langerhans-Zell-Histiozytose. Die Klinik verfügt außerdem über eine interventionelle Endoskopie sowie ein modern ausgestattetes Lungenfunktionslabor. Nach Eröffnung der Strahlenklinik steht heute das komplette Therapiespektrum für den Lungenkrebs und andere intrathorakale Tumoren zur Verfügung. Regelmäßig finden im Frühjahr die Pneumologischen Praxistage in der Lungenklinik Heckeshorn statt, organisiert vom Bundesverband der Pneumologen (BdP), der Bundesarbeitsgemeinschaft Pädiatrische Pneumologie e. V. (BAPP) und dem Verband des Pneumologischen Assistenzpersonals (VPAD).